stille Gedanken


29.08.2017

... wenn ich alle die Gefühle und ihren qualvollen Widerstreit auf ein Grundgefühl zurückführen und mit einem einzigen Namen bezeichnen sollte, so wüsste ich kein anderes Wort als: Angst

 

Angst war es, Angst und Unsicherheit, was ich in allen jenen Stunden des gestörten Kindesglücks empfand: Angst vor Strafe, Angst vor dem eigenen Gewissen, Angst vor Regungen meiner Seele, die ich als verboten und verbrecherisch empfand.

 

... einen Schwindel ... so wie es den Erwachsenen und Mächtigen ja immer gelang, am Ende noch mit einem Triumph zu kommen, einen schließlich doch noch zu beschämen, einen nicht für voll zu nehmen, einen unter der verfluchten Maske des Wohlwollens zu demütigen !

 

Hermann Hesse

 


20.08.2017

Wie wäre das Gefühl eine liebevolle und  liebenswerte Mutter zu haben. Wie wäre das Gefühl geliebt zu werden. Es wäre schön. Doch leider sollte es anders kommen. Ich habe mir immer gewünscht in den Arm genommen zu werden, ein streicheln über die Wange und ein liebes Wort dazu, ja, das habe ich mir immer gewünscht. Ich beneide Familien, wo ich solch liebevollen Umgang sehe und miterleben darf, jedoch bin ich nur der Zuschauer. Die Frage warum? Die stelle ich schon lange nicht mehr, ich habe begriffen, dass meine Mutter schwer gestört ist. Ich sage bewusst nicht krank. Krank bedeutet für mich etwas anderes, aber nicht, was meine Mutter aus mir gemacht hat. Ich habe viele Probleme und stehe allein mit diesen dar. Den Kontakt zu meiner Mutter habe ich vor Jahren abgebrochen. Es tat gut, ich konnte endlich wieder frei durchatmen. Doch sie fehlt mir, eine Mutter! Ich fühle mich verwaist, von heute auf morgen. Ich bin allein, und ich habe es so gewollt. Doch sie fehlt mir, eine Mutter! Wie gerne würde ich ihr all meine Gedanken und Sehnsüchte erzählen. Wie schön wäre es, wenn zum Geburtstag das Telefon klingeln würde, und am anderen Ende eine liebe Stimme mir herzliche Glückwünsche ausrichtet. Wie gerne würde ich es wollen, dass eine Mutter für mich da wäre, sich um mich sorgt und mir in schweren Zeiten beisteht. Wie gerne würde ich ihr von meinen Problemen erzählen, und sie würde mir einfach zuhören und mich dann in den Arm nehmen und sagen: „Alles wird gut, ich bin immer für dich da!“ Doch sie fehlt mir, eine Mutter! Ich bin alleine und werde es immer bleiben. Keiner kann eine Mutter ersetzen. Ich werde es akzeptieren, doch sie fehlt mir, eine Mutter!