Schuldgefühle
Opfer geben sich oft selbst die Schuld für den Missbrauch, meinen sich nicht genügend gewehrt zu haben ("Wenn ich nein gesagt hätte, wäre es nicht passiert", oder "Ich hätte mich doch dagegen wehren können").
Mangelndes Selbstvertrauen und Selbstwertgefühl durch die Nutzlosigkeit der Abwehrversuche, Ohnmachts- und Hilflosigkeitsgefühle gegenüber dem Täter und anderen Menschen gegenüber.
Angstzustände
Angst wird oft zum bestehenden Lebensgefühl. Gestörtes Verhältnis zu den eigenen Gefühlen.
Oft geschieht es auch, dass die Betroffenen sich nicht sicher sind, ob ihre Gefühle richtig sind oder ihren Gefühlen nicht mehr trauen können.
Verlust der Gefühle und Dissoziation
Während des Missbrauchs werden die unangenehmen Gefühle zum Überleben abgespalten (Dissoziation). Viele Betroffene kennen das Gefühl, aus ihrem Körper auszusteigen, von Gesprächen nur wenig bewusst mitzubekommen, obwohl sie die ganze Zeit über geredet haben, auch Tagträumereien und eine große Phantasie wird oft beobachtet. Diese Symptome können sich bis hin zur multiplen Persönlichkeitsstörung entwickeln.
Zwanghaftes Verhalten
(wie z.B.: Wasch- und Kontrollzwang)
Ständiges Waschen kann bedeuten, dass das Kind aus einem inneren Zwang heraus versucht, die Schande und den Schmutz, den der Missbrauch verursacht hat, einfach abzuwaschen und so die Reinheit wiederherzustellen. Auch andere Zwänge wie der Kontrollzwang werden beobachtet. Der Kontrollzwang hat die Ursache meist darin, dass die Kinder immer wissen müssen, wo sich der Täter gerade aufhält, oder auch die Situationen einschätzen lern. Wenn die Kinder glauben, selbst die Kontrolle übernehmen zu können, fühlen sie sich weniger ausgeliefert.
Selbsthass und Selbstverletzung
Suizidversuche und selbstverletzendes Verhalten wie das so genannte Schnippeln, oft verbrennen sich die Betroffenen auch mit Zigaretten die Haut. Meist sind die Gründe darin zu suchen, dass die Betroffenen ihren inneren Schmerz nicht mehr fühlen wollen, oder dass ihre Empfindungen (auch die körperlichen) verschwunden sind und sie wenigstens etwas fühlen wollen.
Depression
Die Kinder können häufig durch das große Leiden kaum noch Freude empfinden, und durch das häufige Abspalten der Gefühle werden sie depressiv und fast nur noch traurig und ängstlich.
Aggressivität
Im Gegensatz zu autoaggressivem Verhalten, Selbstverletzendes Verhalten können nach außen gerichtete Aggressionen ein Zeichen dafür sein, dass Angriff die beste Verteidigung ist. Bevor mir jemand etwas antut, werde lieber ich aktiv.
Regressives Verhalten, frühkindliche Verhaltensweisen, Einnässen, Einkoten, Anklammern sind oft ein Zeichen dafür, dass sich das Kind wünscht, wieder wie früher als Baby zu jeder Zeit geschützt und umhegt zu werden.
Kontaktstörungen, gestörtes Sozialverhalten
Entweder der Täter unterbindet den Kontakt des Kindes zu Freunden, oder die Schwierigkeiten ergeben sich aus dem geringen Selbstwertgefühl des Opfers.
Folgen im Sozialverhalten
Weitere Auffälligkeiten im Sozialverhalten: Weglaufen von zu Hause, Fernbleiben vom Unterricht, Rückzugsverhalten, Hyperaktivität, delinquentes Verhalten, aggressives Verhalten
Langzeitfolgen
Die folgenden Symptome können vor allem dann auftreten, wenn das Opfer nicht umgehend nach der Tat psychologische Hilfe bekommt und die Verarbeitung erst nach längerer Zeit, mehreren Jahren Abstand erfolgen kann. Besonders die Lebenspartner wissen von den Langzeitfolgen, denn sie bekommen diese ganz intensiv und teilweise auf sich bezogen mit, sie erleben einen großen Teil dieser schrecklichen Folgen tagtäglich. Viele der möglichen Langzeitfolgen können eine Partnerschaft gefährden oder gar zum Scheitern bringen, wenn nicht daran gearbeitet wird. Das Arbeiten an den Folgen selbst ist Sache der Opfer, nicht die Aufgabe des Lebenspartners, wohingegen die Aufrechterhaltung der Beziehung in den Händen beider liegt!
Langzeitfolgen im Jugendalter
Auswirkungen im Erwachsenenalter
Der Katalog kann noch weiter aufgefüllt werden. Wichtig ist auch, das alles, was auf dieser Seite aufgeführt wurde eine Folge von Missbrauch sein kann. Auf jeden Fall sind es alles Symptome, die sie mit einer Fachperson in einem therapeutischen Gespräch ansprechen sollten, denn sie deuten auf etwas hin, was ihr Körper, ihre Psyche nicht anders verarbeiten kann. Eine Psychotherapie hilft ihnen, die Auslöser für die Beschwerden zu finden und andere Lösungsmöglichkeiten als bisher zu leben.
Quelle: Hans Jörgen Wevers
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Mimi (Mittwoch, 22 Januar 2020 06:34)
Hallo Ihr alle hier,,
nach mehr als 25 Jahren tiefer Depression (ausgelöst durch jahrzehntelangen emotionalen Missbrauch durch narzisstische Mutter und Vater), welche leider durch zwei Therapien noch verstärkt wurde (Retraumatisierung!) habe ich persönlich für mich den Schlüssel zur Regeneration nun mit 53 Jahren und nach jahrzehntelanger Suche in folgenden zwei Dingen gefunden: 1. Lektüre des Buches "posttraumatische Belastungsstörung" von Pete Walker und anschliessend Absolvieren sämtlicher Kurse und das Ansehen der kostenlosen Videos von Richard Grannon auf Youtube. Wer wie ich nur mit "Schulenglisch" gesegnet ist, dem sei gesagt, dass es sich wirklich lohnt, diese Fremdsprache dafür aufzupolieren, denn der Effekt und die Hilfe, die einem zuteil wird, ist lebensverändernd.
Diese beiden Massnahmen haben zu einem umfassenden Verständnis der gesamten Problematik geführt und haben es mir ermöglicht, aus meinem tiefen Kummer heraus zu treten, die Depression hinter mir zu lassen und ausserdem andere Menschen von Anfang an einschätzen zu können. Die Veränderung ist so massiv und so umfassend, dass ich jedem, der hier mit liest, diese beiden Dinge wärmstens ans Herz legen möchte!
Herzlichst, Mimi
Katja K. (Sonntag, 04 Oktober 2020 16:09)
Meine Aufarbeitung habe ich zunehmend auch eher selbst aus dem Internet erbracht. Bei Psychologen, die in ihren Haaren spielen oder gähnen, während ich meine Probleme schilderte, fühlte ich mich nicht gut aufgehoben. Vieles sagte mir meine innere Stimme bereits und die Literatur hat das dann bestätigt. Somit wusste ich dass ich alles zur Lösung in mir habe. Ich war von mir aus bereits auf dem richtigenWeg. Habe 12 Jahre dafür benötigt. Jedoch habe ich durch Spielen in Casinos Schulden die ich nun noch abbauen muss. Und Single bin ich auch seither. Niemand half mir. Man steht alleine da. Im Gegenteil: ein abgeblitzter Verehrer den ich um Hilfe bat , dem ich aber am WE nicht dienlich sein wollte, zeigte mich bei meinem Chef an. Hat nix genützt. Hab ja meine Arbeit super erledigt. Was ich privat mit meinem Geld tue, hat ihn nicht interessiert. Aber man sieht, wer zu einem steht. Niemand. Ich hab’s allein geschafft. Jedoch vertraue ich Männern nicht mehr und lebe eben alleine. Mit 47. Man hat Liebe verdient. Dann sollte man sich selbst wertschätzen. Aber auch blöd sich ständig an seinen doch irgendwie erlebten Erfolgen hochzuziehen. Man möchte ja auch mal schenken und beschenkt werden, mal ausgehen, lachen, Spaß haben...diese Welt ist nicht die meine! Das wird sich nicht ändern.